Fachtag

Aufbruchsstimmung und Euphorie hingen in der Luft

Nach fast zweijähriger Arbeit an dem Projekt „Faire Moschee“, zahlreichen konstruktiven Ideenwerkstätten zum Konzept und der Umsetzung, sowie einigen bunten Aktionen der Pilot Gemeinde Wali-aktiv konnte das Projekt auf dem Fachtag erstmals  der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Umso aufgeregter waren die Projektträger über die rund 70 interessierten Gäste und Mitstreiter, die teilweise aus Hannover, Berlin und Hamburg an einem Sonntagmorgen ihren Weg zur Wali-Gemeinde nach Dortmund gefunden haben.

Mit dabei waren auch eine Vielzahl an regionalen und überregionalen Initiativen und Organisationen wie die Verbraucherzentrale Dortmund und Islamic Relief. Einige von ihnen waren bereits bei der Entwicklung des Projekts beteiligt gewesen, wie das Institut für Kirche und Gesellschaft und die aus dem ganzen Bundesgebiet angereisten Mitglieder von NourEnergy e.V.

„Ein reger, offener und konstruktiver Austausch.“

Zum Einstieg begrüßen neben den Projektträgern – Katja Feld für das FSI Forum für soziale Innovation gGmbH) und Masen Al Nahlaoui für Wali-aktiv e.V.- auch die Unterstützer und Förderer des Projekts:

Die Dezernentin der Stadt Dortmund Diane Jägers, Eberhard Neugebohrn  von der Stiftung Umwelt und Entwicklung und Michael Marwede von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt.

Alle wiesen in ihren Grußworten auf die aktuelle Situation rund um geflüchtete Menschen, die in Deutschland ankommen und von denen eine Vielzahl muslimischen Glaubens ist.

Welche Rolle kann hier die Faire Moschee spielen?

Den Potentialen der Fairen Moschee, ihren Ziele und Hintergründen war sodann der restliche Vormittag gewidmet.

„Und (erinnere daran), als dein HERR zu den Engeln sagte: „Gewiss, ICH setze auf der Erde einen Khalifa ein.“Anhand dieses Koranverses erklärte der Vorsitzende von Wali-aktiv Abdelhay Fadil die Bedeutung von khalifa, arabisch für „Statthalter“ oder  „Verantwortungsträger“.

Unser Auftrag vor Gott, verantwortungsvoll, gerecht und auf die beste Weise mit dem uns Gegebenen umzugehen, erfordert so  gerade in Hinblick auf die derzeitigen globalen Herausforderungen menschliches Umdenken und Handeln.

Die Faire Moschee ist ein Angebot an alle muslimischen Gemeinden und Vereine in NRW, sich sowohl im Bereich der Umwelt- und Entwicklungspolitik als auch im Sozialen zu engagieren und weiter zu entwickeln.

Grundlage für das Projekt ist ein Islamverständnis, das die Religion als Aufruf und Anleitung für die stetige positive Veränderung versteht – in allen Bereichen des Lebens.

Die Faire Moschee soll so den Raum bieten für Innovation und die gemeinsame Auseinandersetzung mit Themen und Fragen, die die Eine Welt bewegen

Dabei wird Fairness sehr weit verstanden, sodass die Faire Moschee vier miteinander in Beziehung stehende Arbeits- und Aktionsfelder umfasst, in denen durch verschiedene kreative Aktionen und Projekte eine „Fair-Änderung“ in der eigenen Gemeinden in Gang gesetzt werden soll:

Umwelt, Konsum, Soziales und Innovation.

Sich selbst das Ziel zu setzten zum Positiven zu verändern und fairer werden zu wollen, in all diesen Bereichen, ist dabei der erste und wichtigste Schritt.

Zudem ist die Vernetzung zwischen den Fairen Moscheen, aber auch zu anderen regional ansässigen, wie auch überregionalen Organisationen und Vereinen ein wesentlicher Baustein des Konzepts, um gemeinsam zu lernen, sich auszutauschen und so eine wirkliche Bewegung in Gang zu setzten.

„Tolle Stimmung, aktivierende Worte und freundliche Menschen“

Was in der muslimischen Community in Bewegung ist und schon alles passiert, zeigte ein Podiumsgespräch mit einer Vielfalt an muslimischen Engagierten.

Darunter der Naturkosmetik-Hersteller Al Balsam, die neue Initiative für islamischen Feminismus Nafisa, die muslimische Hilfsorganisation Islamic Relief, das Unternehmen „Alpha Team GmbH“ und den beiden ehrenamtlichen organisierten Vereinen Wali-aktiv e.V. und NourEnergy e.V.

„Top organisierte Tagung“

Nach dem informativen Einstieg und einem fairen und zum Teil von der Gepa gesponserten Mittagessen fanden am Nachmittag Workshops zu den vier Themenfeldern der Fairen Moschee statt, in denen Wege und Möglichkeiten, aber auch mögliche Schwierigkeiten der aktiven Gestaltung thematisiert und diskutiert wurden

Abgerundet wurde die insgesamt sehr inspirierende Veranstaltung mit der Präsentation zweier Künstler von „I-Slam“. Allen Gästen und Beteiligten sei nochmal ein herzlicher Dank ausgesprochen für die Mitwirkung an  diesem wunderbaren Tag.

Wir hoffen auf ein baldiges Wiedertreffen und viele weitere konstruktive Gespräche und freuen uns schon jetzt auf die Netzwerktreffen des Projekts Faire Moschee.

„Wirklich schön. Und ein bereichernder Tag, der viel zu schnell zu Ende ging.“